Literaturblatt München, Ausgabe Mai 2005

25 Jahre Werkkreis Literatur der Arbeitswelt e. V. Werkstatt München

Der „Werkkreis Literatur der Arbeitswelt e. V.“, gegründet am 30. April 1970, nimmt die Tradition der Arbeiterliteratur auf, deren Wurzeln in den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts liegen. Auch in München entstand eine „Werkstatt“ mit dem Ziel, Werktätige zu engagiertem, sozialkritischem, realistischem Schreiben zu motivieren. Die Zeiten der großen Auseinandersetzungen um Zweck, Richtung und literatische Qualitäten ebenso wie die Zeiten literarischer Taschenbuchreihen mit etwa 60 Titeln bei Großverlagen sind zwar Geschichte. Aber drei Werkstätten in Nürnberg, Augsburg und München sind geblieben, und die Neugründung der Berliner Werkstatt und Ansätze zu weiteren neuen Werkstätten sowie mehrere Anthologien und Veröffentlichungen weisen neuerdings wieder auf einen Aufwärtstrend hin. Bei den Werkstattabenden in München, die zweimal im Monat im DGB-Haus in der Schwanthalerstraße 64 stattfinden – Gäste und Mitwirkende sind herzlich willkommen –, wird kritische Textarbeit betrieben. Die Themenbereiche der Romane und Satiren, Gedichte und Geschichten, die an den Abenden vorgetragen und diskutiert werden, sind: die Arbeitswelt und die IT-Branche, Umwelt, Krieg und Frieden und die Auseinandersetzung mit nazistischem Gedankengut. Das 35jährige Jubiläum des Werkkreises wird nicht mit einem einzelnen Fest, sondern mit ganzjährigen Aktivitäten gestaltet. Es beginnt mit einer Lesereihe „Das Literaturverhör“ bei Radio LORA jeden zweiten Freitag im Monat, darüber hinaus finden Lesungen im Mai (siehe Kalendarium) statt, die bei den Stadtteilwochen im Juni und dann bis zum Jahresende fortgesetzt werden. Im Herbst erscheint die neue Ausgabe des „Schreibwerk“.