Gute Gründe, Mitglied im Werkkreis zu werdenDer Werkkreis besteht seit dem Jahre 1970, in 2020 fünfzig Jahre. Anlass war der Aufruf: Greif zur Feder, Kumpel! Mit Mitteln der Literatur sollte die Arbeitswelt in allen Facetten „von unten“ beschrieben werden. Es entstanden zahlreiche Werkstätten. Der Austausch und die gemeinsame Arbeit an den Texten wurde ein Erfolgsmodell, was auch andere Schreibgruppen als Vorbild nahmen. Der Werkkreis ist für Autoren/ Autorinnen jeglicher Bildung und jeglicher Herkunft offen, die nicht nur schöngeistige, sondern engagierte, gesellschaftskritische Literatur schreiben. Dadurch ist der Blickwinkel des Schreibens vorgegeben. Der Autor, die Autorin kennt den Druck im Betrieb, die Bedrängnis als „Leistungsträger“ der jeden Tag am Arbeitsplatz zu erscheinen hat, spürt auch als kleiner Selbständiger den Druck Aufträge zu bekommen, um den Lebensunterhalt zu sichern. Die wenigsten Autoren/innen schaffen es von ihrer „Schreibe“ zu leben. Vielmehr erleben die meisten die tagtägliche Abhängigkeit vom wirtschaftlichen Geschehen, der politischen Entscheidungen, die kapitalorientiert und nicht für die Menschen fürsorglich gefällt werden. Außerdem sieht der Werkkreis seit jeher einen wichtigen Beitrag darin, rechtsradikale Tendenzen zu bekämpfen. Von der Tradition her knüpft der Werkkreis an den Realismus an, die Themen sind vielfältig und nicht nur auf die Arbeitswelt begrenzt. Arbeitslosigkeit, Armut, Alter, Angst, Phantasie, Utopie und Realität und natürlich die Themen, die schon immer Gegenstand der Literatur waren wie Schuld und Sühne, Tod und Liebe. Max von der Grün, Erasmus Schöfer und Günter Wallraff waren/sind prominente Unterstützer des Werkkreises. Die Welt heute sieht anders aus als in den 70-er Jahren, als die Arbeitslosigkeit noch viel geringer war. In der Werkstatt München haben wir in den letzten Jahren außerdem den Schwerpunkt Migrantenliteratur gehabt. |
|
Zum Seitenbeginn | © Werkkreis Literatur der Arbeitswelt |