Gegen das VergessenMarkus Dosch liest, erzählt und diskutiert mit Schülern zum Thema Nationalsozialismus, Wiederaufbau der Bundesrepublik oder “Gegen Rassismus” Angebote für Schulklassen (ab Klasse 9) Projekt 1 – So war’s unter AdolfMarkus Dosch wurde im Nationalsozialismus groß. Nein, er war kein Widerstandsheld, durchlebte die Zeit vielmehr wie fast alle Kinder und Jugendlichen. HJ und BDM, Zeltlager, Aufmärsche, das war das Thema, dann der Hunger, die Armut, der Untergang des Dritten Reiches, die Befreiung durch die Alliierten. Mittels Lesung und Erzählung wird die Zeit des Nationalsozialismus aufgearbeitet. Intention dabei ist es zu verdeutlichen, dass Kinder und Jugendliche damals gezielt in Unfreiheit und Unterwerfung gezwungen wurden. Nicht sie als Individuum zählten, sondern nur die Nation und der Moloch Partei/Führer. Dass die Kinder und Jugendliche militärisch auf den Krieg vorbereitet wurden, ihnen Nazi-Ideologie beigebracht wurde, das merkten viele leider viel zu spät. Dauer: Projekt 2 – Wiederaufbau der Bundesrepublik1945 war die Stunde Null. Nur 15 Jahre später benötigte man bereits jede Menge Gastarbeiter. 15 Jahre in denen sich unglaublich viel ereignete. Auch für Kinder und Jugendliche. Zuerst war alles ein unendliches Chaos. Die Alliierten hatten Deutschland besetzt, Zigarettenwährung, dann der Kalte Krieg und Deutschlands Wiederaufbau. Und wie erlebten die da unten das Leben, wie überstanden sie jeden Tag in Sorge um das nackte Überleben. Und von einem Tag auf den anderen waren plötzlich wieder die Geschäfte voll. Arbeitskräfte wurden wieder gebraucht. Die Parteien waren wieder da, Deutschland sollte eine soziale Marktwirtschaft werden. Und plötzlich gab es wieder eine Bundeswehr, dabei hatten doch alle geschworen, nie wieder deutsche Soldaten. Dauer: Projekt 3 – Der Fremde – Gegen Rassismus und AusländerfeindlichkeitMarkus Dosch liest eigene und fremde Texte, die sich mit der Thematik des Fremden, der Ausländerfeindlichkeit und dem Rassismus befassen. Fremd sein in Deutschland ist keine nur aktuelle Erscheinung. Ob Juden, Sinti und Roma im Faschismus und schon längst davor, ob italienische, portugiesische oder türkische Gastarbeiter, ob Menschen mit anderer Hautfarbe, mit anderem Glauben – nur wenigen ist in Deutschland die Integration gelungen. Die Texte bieten die Grundlage, um mit Jugendlichen in eine Diskussion über die Problematik einzutreten. Fühlen nicht auch sie sich gelegentlich ‘fremd’. War es nicht ein ‘Fremdheits-Gefühl’ das erste Mal von zu Hause fort zu sein, in einer andren Familie, an einem anderen Ort zu übernachten. Dauer: Markus Dosch, Infanteriestr. 20a, 80797 München Geest-Verlag, Lange Straße 41a, 49337 Vechta Der Autor Markus DoschMarkus Dosch wurde am 28. Oktober 1931 in dem Dorf Allach bei München geboren. Kindheit und Jugend sind durch die nationalsozialistische Herrschaft geprägt, vor der der Junge in eine Welt der Bücher flieht. Die Beschäftigung mit Märchen, Mythen und Sagen bietet eine Möglichkeit zu leben und zu überleben. Das Lesen erweckt schon früh den Wunsch selbst zu schreiben und das Leben in Sprache zu verwandeln. In seinen Erzählungen verarbeitet er vielfach seine Erfahrungen als Mitarbeiter einer Versicherung. Die Erlebnisse eines ganz normalen Büromenschen werden hier zu manchmal schaurigen, manchmal heiteren, manchmal bissigen Geschichten verdichtet. Die frühe Faszination durch Mythen und Märchen kehrt dabei in der Kunst des Autors wieder, das Wunderbare oder das Abgründige im Einerlei des tagtäglichen Lebens aufzuspüren und in poetische Bilder zu fassen. Markus Dosch ist Gründungsmitglied der Werkstatt München im Werkkreis Literatur der Arbeitswelt. Seit 1970 organisiert er hier Workshops, hält Vorträge und berät junge Autoren. Er war viele Jahre Sprecher der Werkstatt und ist zuständig für die Finanzen, engagiert sich für die Öffentlichkeitsarbeit. Seit 1991 hat er seine Texte in fünf Erzählbänden und einem Gedichtband veröffentlicht. Er stellt sie in Lesungen immer wieder einem breiten Publikum vor. Außerdem ist er Mitherausgeber einer Reihe von Anthologien des Werkkreises, u. a. von “Freistaat Bayern – Land der Amigos” und “Literatur gegen rechts”. Markus Doschs politisches Engagement gilt der Gefährdung unserer Demokratie durch rechte, nationale Kräfte. Die Erfahrung des Nationalsozialismus hat ihn sensibel für rassistische Töne gemacht. In seinen Geschichten macht er immer wieder auf die Gegenwärtigkeit der braunen Ideologie in unserer Gesellschaft aufmerksam. In Lesungen und auf Vorträgen warnt er besonders junge Menschen davor, den faschistischen Verführern auf den Leim zu gehen. Er setzt sich für Freiheit, Toleranz und die Anerkennung des Anderen und Fremden ein. |
|
Zum Seitenbeginn | © Werkkreis Literatur der Arbeitswelt |